Glossar

In diesem Verzeichnis werden alle Phasen einer Scanlation kurz erklärt. Vieles ist ähnlich zum Fansub, es gibt aber auch deutliche Unterschiede. Das ganze ist natürlich klassisch nach Alphabet geordnet.

Raw-Providing (Materialbesorgung)

Der Raw-Provider beschäftigt sich damit, das nötige Material für die Scans zu kaufen. Sprich: man kauft die japanischen Bände und scannt sie ein. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, aber diese werde ich hier nicht erläutern. Man kann aber auch optional Web-Raws nutzen (wie wir es tun), die man sich zum Beispiel auf verschiedenen Seiten wie raw1st oder nyaa besorgen kann. Diese haben aber nicht immer die beste Qualität, weshalb man immer aufpassen sollte, welche Web-Raws man läd. Die Scans der englischen Gruppe zu nutzen ist eher nicht zu empfehlen, da diese auch gern stinkig werden können. Man kann aber durchaus bei diesen nachfragen, wenn man keine Alternative hat. Fragen kostet nichts.

Cleaning

Der Cleaner ist dafür verantwortlich, alle Sprechblasen zu leeren und Unreinheiten auf dem Scan zu beseitigen. Da aber nicht jede Sprechblase gleich weiß ist, muss diese dann in der gegebenen Farbe wiederhergestellt werden. Das macht bei uns meist der Re-Drawner, optional kann es aber auch der Cleaner machen. Prinzipiell ist es eigentlich auch das, was man am schnellsten anlernen kann, wenn die Serie an der man arbeitet nicht allzu schwer ist.

Re-Drawn (nachzeichnen)

Re-Drawn ist eine Arbeit, die bei uns niemand gern macht. Denn hier zeichnet man alles nach, was beim Cleanen verloren ging. Hier ist es auch schon wieder optional, wenn man schon vorher der Cleaner war. Es ist vom Vorteil, wenn man auch selbst zeichnen kann. So gesehen kann man bei dieser Arbeit sicher einiges an Zeichenkünsten verbessern. Die Zeichnung sollte dann möglichst wie das Original zuvor aussehen. Kleine Fehler sind aber oft nicht zu vermeiden. Mit dem Typeset kann man aber noch zwei, drei Fehler wegschummeln.

Übersetzung

Die Übersetzung ist der wichtigste Teil an einer Scanlation. Da verhält es sich sehr ähnlich wie im Fansub-Bereich. Bei Scanlations ist es aber oft so, dass das Englisch nicht wirklich gut, bis schlecht ist. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber meistens ist die englische Vorlage ziemlich crap. Deshalb ist es auch manchmal von Nöten, die Übersetzung etwas freier zu gestalten. Dabei muss diese aber immer noch beim eigentlichen Inhalt bleiben, was ja eigentlich selbstverständlich ist.

Edit (Fehlerkorrektur)

Der Edit korrigiert die Übersetzung sinngemäß und bezieht später die QC's direkt in seine Arbeit ein. So berichtigt angenommen Shima meine (Hotaru in diesem Fall) Übersetzung direkt in der Vorlage, normalerweise kann man aber auch dem Typesetter Bescheid sagen, wenn dies eine andere Person ist, als der Übersetzer. In diesem Fall wäre es sogar nützlich, wenn der Edit auch gleich der Typesetter wäre, da er Fehler direkt rauskorrigieren kann. Mir macht das sogar mehr Spaß, als ein elendiges Fansub-Script zu korrigieren, da es dort mehr Zeilen sind.

Typeset (Schriftsetzung)

Man hört es schon - der Typeset fügt die übersetzten Zeilen in die Sprechblasen ein. Dabei ist wichtig, auch schön den Platz auszufüllen und nicht den Rest plump leer zu lassen. Der passende Font ist natürlich auch wichtig, da man keine Herzchen-Font bei einem Mecha-Manga nehmen kann. Erfahrungsgemäß ist Anime Ace auch eine Font, die der Scanlation-Szene schon einen Standard gesetzt hat. Bis heute nehmen selbst deutsche Puphlisher diesen Font fürs Lettering. Wir haben aber nach der Zeit gemerkt, dass diese Font nicht zu jedem Manga passt, weshalb wir gern auch andere Fonts wie Suplex Commentary nehmen. Zwar ist eine Font ohne Groß- und Kleinschreibung für Anfänger vorteilhaft, aber nicht wirklich hübsch anzusehen. Deshalb sollte man immer mit Bedacht wählen und nicht dem Vorbild anderer Gruppen folgen (auch nicht den Englischen).

Quality Check (Qualitätskontrolle)
Nun, Quality Check ist keine Arbeit, die man groß erklären muss. Hier läuft es ähnlich wie beim Fansub, wenn nicht sogar fast gleich. Der QCer überprüft den Scan auf Herz und Niere, schickt den QC an den Edit und lebt dann glücklich, bis zur Release. Einen QCler auszubilden ist prinzipiell keine große Sache. Aber bei Scanlations braucht man eigentlich keine 10 QCler für vielleicht 30 Seiten. Oftmals reicht schon einer, höchstens zwei. Wer sich aber gern bewerben möchte, kann dies gern tun.

Release-Check (Release-Kontrolle)

Der letzte Schritt vor der Release ist meist die Release-Kontrolle. Sie ist nicht zwingend nötig, aber nutzbar, wenn man sich unsicher ist. Hier sind dieselben Kenntnisse wie bei einem QCler von Nöten. Oftmals klappt der Release-Check aber ganz gut, da meist wenig auffällt.